- Öffnungszeiten
Täglich geöffnet.
- Eintritt
Der Eintritt ist im Eintrittspreis der Stätte enthalten.
- Der Besuch dauert 1 Stunde und 30 Minuten
Eine außergewöhnliche Landschaft: Die Garrigue
Das Wort „Garrigue“ geht auf das vorindoeuropäische Wort „kar“ oder „gar“ zurück, was Fels oder Stein bedeutet. Dies führte zum keltischen „guarric“ und okzitanischen „garric“, „Baum aus dem Felsen“ – eine Bezeichnung für die Steineiche, einem typischen Baum der trockenen Landschaft der Garigue.
Die Garrigue ist eine mediterrane Vegetationsform, besonders typisch in der Region Occitanie und der Provence, und beschreibt eine Vegetation, die auf felsigem Kalkstein in trockenem Klima gedeiht.
Die Vegetation hat sich evolutionär den ausgedehnten Dürreperioden des heißen mediteranen Sommers angepaßt.
Parcours Mémoires de garrigue (Yann de Fareins)
In diesem Milieu gedeiht eine äußerst vielfältige Vegetation, die für eine Vielfalt an Farben, Düften und sogar Geräuschen sorgt. Hier finden sich Pflanzen wie Kriechwacholder, Zistrose, Geißblatt, Dornmyrte, Wolfsmilch, Stechwinde, Thymian und Krappwurzel wieder.
Aber die mediterrane Landschaft wurde auch über tausende von Jahren von Menschenhand (besonders durch die Landwirtschaft) und Feuern geprägt. Die Bevölkerung hat Landstriche gerodet, Steine abgebaut, Trockenmauern errichtet, Weizen und Olivenbäume kultiviert, die Steineichen geschält und Schafe das Land beweiden lassen.
Ein wissenschaftliches Projekt mit Bildungsziel...
Im Frühjahr 2003 hat am linken Flussufer eine neue Ausstellung ihre Tore geöffnet. „Mémoires de Garrigue“ („Erinnerungen an die Garigue“) ist eine Freiluftausstellung, die uns auf eine Entdeckungsreise durch 15 Hektar wiederhergestelltes Farmland mitnimmt. Das Land erzählt seine eigene Geschichte über die Landschaft und ihre Veränderungen über die 2000 Jahre der menschlichen Nutzung.
Ein Team bestehend aus einem Bühnenbildner, einem Landschaftsarchitekten und einem Experten über mediterrane Landschaften hat alles daran gesetzt, die Geschichte der menschlichen Nutzung in der Region zu rekonstruieren. Sie haben uns geholfen zu verstehen, wie die Landschaft durch die Menschen vor dem 19. Jahrhundert geprägt wurde.
Nach ausgiebigem Studium der Spuren in der Landschaft entwarf das Team einen Plan zur Wiederbewirtschaftung des brachliegenden Landes: viele Weizenfelder, Olivenbäume und Weinberge, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts ungepflegt waren. Es wurden erfolgreich mit Trockenmauern begrenzte Wege, in Trockenbauweise errichtete Hütten, Hecken und Weiden restauriert.
Mehrere Hektar Land wurden bestellt, 300 Olivenbäume, 144 Obstbäume und Wein neu angepflanzt, die heute wunderbar gedeihen.
Mémoire de Garrigue (Yann de Fareins)
Land- und Forstwirtschaft haben dadurch in der Region wieder Fuß gefasst. Anbau, Ernte und Sammlung nützlicher Pflanzen dauern bis zum heutigen Tag an.
Während Ihres Besuchs werden Sie vieles über Trockenbau (eine Bauweise ohne Verwendung von Mörtel oder anderem Bindematerial) lernen: Dazu gehören Mauern und Begrenzungen von Terrassen und „Capitelles“ – Hütten in Trockenbauweise, die als Lagerraum für landwirtschaftliche Geräte oder Ernteprodukte dienen.
Außerdem werden Sie auf Ihrem Besuch zahlreiche Überreste des römischen Aquäduktes finden, das Uzés mit Nîmes verband.
Entdecken Sie unsere Ausstellung „Mémoires de Garrigue“
Der Spaziergang dauert 1 Stunde 30 Minuten und erstreckt sich über 1,4 km. Streifen Sie durch Weinberge, Kornfelder, Olivenhaine, Maulbeerbäume, Steineichen, Obstbäume und andere Nutzpflanzen. Am Aussichtspunkt finden Sie eine Panoramakarte, die Ihnen bei der Orientierung in der Anlage hilft. Die Karte bezieht sich dabei immer auf den Gardon und das römische Aquädukt.
Eigenständige Besichtigung
Auf Ihrem Besuch können Sie unseren bebilderten Führer erwerben, der in allen Shops der Stätte angeboten wird. Dieser Führer hilft Ihnen dabei, das meiste aus Ihrem Besuch herauszuholen. Sie finden hier viele Informationen über die Garigue, ihre Landwirtschaft, das typische Klima und die Zusammensetzung der Bodenschätze und Böden, sowie die Geschichte der Landschaft.
Auf eine tiefgründige, pädagogisch wertvolle Weise nimmt „Mémoires de Garrigue“ sie mit auf eine Reise ins Herz der mediterranen Landwirtschaft und zeigt Ihnen die Geschichte der Landschaft und die Auswirkungen der menschlichen Nutzung über die letzten 2000 Jahre.