Zeitloser Zauber und ein nationales Heiligtum
Obwohl die Stätte des Pont du Gard in erster Linie für ihr ungewöhnlich großes und gut erhaltenen Aquädukt bekannt ist, ist ihre natürliche Schönheit seiner Umgebung doch ebenso beachtenswert. Entdecken Sie den Zauber der Stätte am Ufer des Gardon oder in der ausdrucksstraken Garrigue. Fühlen Sie sich in dieser friedlichen Umgebung nahe des Flusses, der sich durch die beeindruckende mediterrane Landschaft schlängelt, in eine idyllischere Zeit zurückversetzt.
Die Garrigue, eine einzigartige Landschaft
La nature au Pont du Gard (Yann De Fareins)
Seien Sie Zeuge des Zusammenstoßes zweier geologischer Welten vor dem bergigen Hintergrund der Garrigue, was die Landschaft in auf natürliche Weise in unterschiedliche Abschnitte gliedert.
Entdecken Sie die Veränderungen der Landschaft vom einen Flussufer zum anderen. Das bergige und trockene linke Ufer ist durch wiederhergestelltes antikes Ackerland gekennzeichnet, das heute von Steineichen und Wiesen bedeckt ist.
Hier können wir die antiken Anbaumethoden beobachten und die Veränderung des Landes als Folge der Einwirkungen durch Natur und Menschenhand verstehen.
Spuren menschlicher Einwirkung sind auch heute in Form kleiner Parzellen Farmlandes rund um den Pont du Gard erkennbar. Diese erinnern an vergangene Tage und erzählen eine Geschichte von Weizen, Wein und Olivenanbau in der Region – typische Vertreter der mediterranen Landwirtschaft.
Als diese Parzellen sich selbst überlassen wurden, begannen die Zeit und die Garigue, sich dieser antiken Äcker zu bemächtigen. Jüngste Bemühungen, das Land zurückzugewinnen, offenbarten unterirdische Trockenmauern und Düker.
Folgen Sie dem Fluss
Das rechte Ufer des Gardon besitzt eine gänzlich andere Erscheinung. Es ist von jahrhundertealten Platanen gesäumt, hinter denen sich eine schier endlose Überschwemmungsebene öffnet.
Felsvorsprünge werfen scharfe Schatten in geschützte, bewaldete Täler. Die Landschaft wird auf diese Weise in einen Flickenteppich aus Felsen zerstückelt, die aus der üppigen Vegetation herausragen.
Die große Überflutung des Gardon im Herbst 2002
2002 trat der Gardon über die Ufer, was zu großflächigen Überschwemmungen führte. Besonders verheerend waren die Schäden am rechten Ufer. Die Flut zerstörte große Teile der Ufervegetation. Pflanzen wurden mitgerissen, die Felsen freigelegt.
Der weiße, ausgewaschene, urgonische Kalkstein hängt über den Fluss hinaus. Flussabwärts, weiter von der Brücke entfernt, weicht er breiten Kies- und Schlickstränden.
Wo Land und Wasser aufeinandertreffen, empfängt Sie der Pont du Gard. Entdecken Sie einen außergewöhnlichen Ort in einer magischen Umgebung, die darauf wartet, von Ihnen entdeckt zu werden, wenn Sie eines der wichtigsten antiken Monumente Südfrankreichs besuchen.
Le Pont du Gard au fil de l'eau (Pont du Gard)
Eine reiche und vielfältige Umgebung
Zahlreiche natürliche Gegebenheiten machen die Szenerie des Pont du Gard so besonders:
Der Gardon mit seinen Ufern und Kiesstränden rund um das Denkmal
- Die Garrigue
- Der Wald am Flussufer
- Die Felsen und Höhlen
- Das Ackerland
- Der Steineichenwald
Jedes dieser Gebiete ist ein natürlicher Lebensraum des mediterranen Klimas, geprägt durch den Boden und die menschliche Nutzung.
- Am Ufer können Sie Silberreiher, Seidenreiher, Schwalben und Eisvögel beobachten.
- Von der Brücke aus können Sie die akrobatischen Fähigkeiten der Alpensegler bewundern.
- Mit etwas Glück und Aufmerksamkeit können Sie ein berühmtes geschütztes Tier, den Biber, entdecken.
- Halten Sie in der Garigue Ausschau nach Habichtsadlern, die über Ihnen kreisen. Das geübte Ohr wird den charakteristischen Gesang des Wiedenkopfes ausmachen. Lassen Sie sich vom Erdbeerbusch mit seinen weißen Blüten und winterreifen Früchten bezaubern, von der baumwollartigen Zistrose mit ihren zarten pinken Blüten und vom beruhigenden Duft des Kriechwacholders besänftigen.
Auszeichnung mit dem Titel „Grand Site de France“
Das Naturerbe des Pont du Gard ist außergewöhnlich. 165 Hektar empfindlicher Natur, darunter die Garrigue und der Steineichenwald, sind (seit 1930) durch das Gesetz geschützt, was helfen soll die Natur zu bewahren.
Die Stätte wurde 2004 und 2010 als Grand Site de France ausgezeichnet. Diese Ehrung des Naturraumes stellt sicher, dass diese beeindruckende Landschaft auch weiterhin geschützt wird.
Eine „Natura 2000“-Stätte
Die Stätte des Pont du Gard ist Teil eines 7000 Hektar umfassenden Gebiets namens „Natura 2000 Gorges du Gardon“, das eine spezielle Schutzzone (SPZ) und eine geplante Stätte des Allgemeininteresses (pSCI) beinhaltet. Die Stätte erhielt diesen besonderen Status aufgrund ihrer Vielfalt von Lebensräumen, wie den Gardon, zahlreiche Schluchten und die Garrigue. Dies ermöglicht das Überleben vieler wertvoller Arten, sowohl von Tieren (Biber, Fische, Vögel...) als auch Pflanzen (Steineichen, Judasbäume...).